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Übers Jahr - Maibaum 2004

Der Maibaum-Kreislauf

"Sterben" und "Geburt" eines Maibaums

So ein Maibaum hat es nicht leicht.
Bei Wind und Wetter, Sonne und Schnee muss er ungeschützt im Freien stehen.
Der Witterung und dem Holzwurm ausgeliefert fristet er irgendwann ein morsches Leben.

Deshalb war es nach 4 Jahren in Holzolling im Goldenen Tal wieder so weit:

Ein neuer Maibaum musste her!

Bevor jedoch ein neuer Maibaum aufgestellt werden kann,
muss der alte verschwinden.

Das Fällen des alten Baumes ist fast genauso aufregend
wie das Aufstellen eines neuen.

Mit Hilfe der Feuerwehr wurde der Platz gesichert und
der alte Baum in Scheiben geschnitten und entsorgt.


Hat man nun einen schönen, neuen Baum - lang und gerade muss er sein! - im Wald gefunden, ihn abgeholzt, ausgeastet und die Rinde entfernt, ergibt sich das nächste Problem:

Wo wird er gelagert bis zum Aufrichten am 1. Mai?

Denn hat er den Wald verlassen, muss er Tag und Nacht gut bewacht werden. Klappt die Bewachung nicht perfekt, kann es sein, daß der Nachbarort die Gunst der Stunde nutzt und den Baum entwendet.
Dann wird zur Auslöse viel Bier und eine üppige Brotzeit fällig, schlimmer allerdings ist der Spott.

Deshalb wurde 2004 ein besonders sicheres Versteck gesucht und der Maibaum gut bewacht.
Selbst bei der »Einweihung des neuen Feuerwehr- und Schützenhauses fanden sich immer wieder Bewacher, die auch in dieser Zeit den Baum nicht aus den Augen liessen.

 

 

Fast täglich wurde spioniert, ob es nicht doch ein unbewachtes Minütchen gäbe, aber die Holzollinger liessen den Dieben keine Chance.

Eine genaue Zeiteinteilung für Arbeit und Bewachung sorgte für eine lückenlose Sicherheit.

Und gab es mal Engpässe, dann hatte immer noch die Huber-Bäuerin ein wachsames Auge auf den Baum.

Aber bei so einem gemütlichen "Wachraum", ausgerüstet mit Fernseher und allem drum
und dran, gab es keinen Mangel an Bewachungspersonal und so mancher
Kontrollgang wurde wegen einer 
Schafkopfrunde abgekürzt.

1. Mai 2004

Der Wettergott hatte dieses Jahr überhaupt kein Einsehen und so
schüttete es aus Kübeln als um 12.30 Uhr der Maibaum aufgestellt werden sollte.

Aber die Goldenen Taler wären nicht die
Goldenen Taler, wenn sie sich dadurch
einschüchtern liessen.

Sie ignorierten das S..wetter
und machten sich an die Arbeit.

Jung und Alt strengte sich an und unter
vereinten Kräften schafften sie es den
Baum in die Senkrechte zu bringen.

Nicht ohne erschreckte Ausrufe der Beobachter. Denn wegen der Nässe und anderer Unwegbarkeiten glitten zweimal die Schwalben aus ihrer Führung und drohten umzufallen. Aber Gott sei Dank ging alles gut und niemand wurde verletzt.

 

Auch unser Bürgermeister kämpfte tapfer mit, zeigte seine Muskelkraft und bewies damit, dass er nicht nur im Reden schwingen gut ist.

Immer weiter strebte die Maibaumspitze zum Himmel.

Viele Zuschauer waren gekommen.
Sie liessen sich nicht vom schlechten Wetter abhalten und verfolgten die spannende, nicht ungefährliche Aktion.

Während die Männer mit den Schwalben kämpften,
beobachteten die Frauen beschirmt und gut geschützt das Geschehen.

 

Das hier waren wohl
die jüngsten Zuschauerinnen
- und dazu noch im Doppelpack!

Der Maibaum steht!

Zeit zum Ausschnaufen.

Jetzt mussten die Zunftschilder angebracht werden.
Diese Schilder wurden von dem hier ansässigen Grafiker 
Gunnar Matysiak entworfen und gemeinsam von den
Bewohnern des Goldenen Tals bemalt.

 

Sie zeigen auf humorige Weise

  • die heimischen Vereine
    Feuerwehr, Schützen und Gartenbau
     
  • die Kirche
     
  • die Gastwirtschaft
     
  • die ansässigen Handwerker und Firmen
    wie Bäcker, Bauer, Elektriker, Grafiker,
    Reifenhändler, Schreiner und Tiermediziner

 

 

Unser neuer Maibaum - Ist er nicht ein Prachtstück?

... Jaja - und jetzt kommt auch wieder die Sonne heraus!

 

Nein, der Maibaum ist nicht schief!
Vielleicht hatte die Fotografin ja einen krummen Blick?

 

Mehr zum Thema Maibaum:

» Geschichte des Maibaums
» bayerische Tradition

Fotos und Text: Elfi Weidl

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